FOSSILE MONSTER UND GRÜNE RIESEN
Die aktuellen Veränderungen und Herausforderungen der Energiewende berauben viele Industriearchitekturen ihrer Nutzung als Energielieferanten. Dass zukünftig brachliegende Industriegebiete auch die Chance bieten, eine neue, resiliente, nachhaltige und sich selbst versorgende Stadt zu entwickeln, thematisiert Florian Fesel in seiner Masterarbeit. Am Fallbeispiel der Stadt Duisburg zeigt er Möglichkeiten auf, wie die Transformation einer industriellen Stadtlandschaft soziale und ökologische Probleme beseitigen kann. Nach dem Modell einer Postwachstumsstadt wird ein gesundes Schrumpfen der Wirtschaftsleistung bei gleichzeitiger Verbesserung der Selbstversorgung angestrebt. Die StadtbewohnerInnen werden in einem partizipativen Prozess in die Weiterentwicklung ihrer Stadt miteingebunden. Fesel analysiert bestehende Abläufe der Kohleindustrie und denkt diese neu. Die durch das Wegfallen der Kohleindustrie obsolet gewordene Infrastruktur wird vielseitig wiederverwendet und durch das Aufbrechen von Barrieren werden Hintergrundlandschaften zu erlebbaren Treffpunkten in der Mitte der Gesellschaft transformiert. Industrielle Brachen werden als multifunktionale Ressourcen begriffen. Sie sind Materiallager, Raumreserven, Zeitzeugen und neue Produktionsmaschinen der Stadt.
FOSSILE MONSTER UND GRÜNE RIESEN: Brachen als multifunktionale Ressourcen
Florian Fesel
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Fakultät für Architektur