Freimüller Söllinger Architektur
Um unsere ARCHITECTS besser kennenzulernen, haben wir mit ihnen ein kurzes Interview geführt. Weil wir Architektinnen und Architekten in den Mittelpunkt stellen!
(1) Ist Architektur tot? Wie hat sich die aktuelle Situation auf deine Bautätigkeit ausgewirkt?
Regina Freimüller-Söllinger: Architektonisches Schaffen verbindet Baukunst mit Technik, Menschen mit Räumen, führt Diskurs und gestaltet unsere Kulturlandschaft. Interdisziplinär Visionen entwickeln, in die Zukunft denken, kritisches Bewerten und bestehendes Gutes erkennen und weiterentwickeln, mehr denn je ist Architektur und Stadtplanung gefragt.
(2) Nachhaltiges Bauen! Rettung unserer Zukunft? Durch welche Maßnahmen können wir noch nachhaltiger bauen?
Regina Freimüller-Söllinger: Ich denke, dass nachhaltiges Bauen auf ganz vielen Lebens-Ebenen stattfinden muss. Nach dem Motto, alles was wir gar nicht verbrauchen ist nachhaltig ökologisch und klimaresilient. Nicht verbrauchte Energie, nicht verbauter Boden ist am nachhaltigsten, z.B.: Jeden Schritt, den ich zu Fuß gehe anstelle motorisierte Verkehrsmittel zu benützen spart Energie, Ressourcen etc. und hält mich fit und gesund. Jeder Bestand, der saniert, umgebaut oder erweitert wird und daher keinen Naturboden zusätzlich verbraucht sichert die Ressource Boden.
(3) Architektur. Handeln zwischen Behörden und Politikum
Regina Freimüller-Söllinger: Es gibt die Politik des Raumes, denn der Raum ist politisch (Lefebvre). Natürlich gibt es in unseren politischen wirtschaftlichen und sozialen Strukturen eine Menge zu verbessern. Zum Beispiel wäre für unsere Kulturlandschaft von hoher Priorität, die Flächenwidmungen und Bebauungspläne nicht mehr den Städten und Gemeinden zu überlassen, sondern im Sinne einer gesamtheitlichen Betrachtung, weg vom „Grenzendenken“ der einzelnen Gemeinden und Städten bundesweit zu gestalten.
(4) Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Bauträgern und Bauträgerinnen erkennt man an...
Regina Freimüller-Söllinger: Ein hohes Niveau an Baukultur, gute Wohn-, und Freiraumqualität, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, Mobilitätsangebote etc. und angemessene Ökologie funktionieren nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe. z.B.: Unser Holzwohnbau in der Tivoligasse wäre ohne einer konstruktiven Zusammenarbeit mit Bauherr, Konsulenten, Behörden und Firmen in dieser hohen Qualität nicht möglich gewesen. Wir alle sind sehr stolz auf das gemeinsame Ergebnis - das zeichnet eine erfolgreiche Zusammenarbeit aus.
(5) Medien & Architektur
Regina Freimüller-Söllinger: Wir lassen unsere Projekte im Bau und bei Fertigstellung fotografieren, zur internen Dokumentation und zur externen Präsentation. Das Auge der/des Fotografin/en zeigt neue Eindrücke und das Bild wird zum selbständigen Kunstwerk - das erwarte ich mir. Pflichtstandorte sind lediglich jener der Renderings - diese Gegenüberstellungen sind sehr wertvoll für eine kritische interne Evaluierung.
(6) Wohnen & Architektur
Regina Freimüller-Söllinger: Wohnen hat für mich mit Räumen zu tun, die mir vertraut werden, in denen ich mich wohl fühle, die ich schön finde, die mir ein Umfeld mit Freunden und Familie ermöglichen sowie ein spannendes Feld für mein Architekturschaffen bieten. Dies können Architekturen ohne Architekten (Rudofsky) als auch Architekturen mit Architekten sein.