Zoë Amsterdam, Design von VenhoevenCS, DS Landschapsarchitecten © B1 design

ZOË Amsterdam ist ein naturnaher Komplex, der neue Wohnungen inmitten eines Lebensraums für Tiere und Pflanzen schafft. Der Siegerentwurf des 2022 ausgeschriebenen Wettbewerbs stammt von VenhoevenCS architecture+urbanism und DS landschapsarchitecten. Mit Jos-Willem van Oorschot von VenhoevenCS war Linda Pezzei im Gespräch zum Konzept der Wohnhausanlage, die bis 2026 fertiggestellt werden soll.


Zoë Amsterdam, Design von VenhoevenCS, DS Landschapsarchitecten © B1 design

In der Planung des Wohnkomplexes wurden die Bedürfnisse von Menschen, Tieren und Pflanzen berücksichtigt.
© B1 design

Es heißt, dass wir angesichts des rasanten Wachstums der Weltbevölkerung und der globalen Wohlstandsverteilung die Art und Weise, wie wir die Nutzung unseres Planeten gestalten und strukturieren, grundlegend ändern müssen. Welche Verantwortung tragen Ihrer Meinung nach die ArchitektInnen in diesem Zusammenhang?

[van Oorschot]: Als ArchitektInnen und StadtplanerInnen sehen wir uns als ProblemlöserInnen, die die Bedürfnisse der Natur und der Gesellschaft in Einklang bringen. Bei VenhoevenCS haben wir eine auf die biologische Vielfalt ausgerichtete Sichtweise, die durch die jahrelange Zusammenarbeit mit PartnerInnen wie den LandschaftsarchitektInnen für ZOË Amsterdam DS landschapsarchitecten noch vertieft wurde. Im Zuge dieser Kollaboration haben wir auch die Interessen des nicht-menschlichen Lebens in unsere organisatorischen Entscheidungen miteinbezogen.


Die Bauindustrie ist für einen großen Teil der klimaschädlichen Emissionen und des weltweiten Ressourcenverbrauchs verantwortlich. Gibt es Lösungen?

[van Oorschot]: Weniger verbrauchen, besser verbrauchen – das ist unsere ebenso einfache wie strikte Devise. Die Gestaltung des Lebens nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist zudem in jeder Hinsicht der Schlüssel zum Erfolg. Das bedeutet, biobasierte Materialien zu verwenden, wiederzuverwerten und die benötigte Menge zu reduzieren. Auch Verkehrsberuhigung und öffentliche Verkehrsmittel sollten Teil der Planung sein, um die Nutzung des Autos zu minimieren.

Außerdem wichtig: Freiräume für die Natur schaffen. Durch die Kombination von Hightech und Lowtech tragen wir zu mehreren Zielen gleichzeitig bei – unter anderem zu einer gesunden, starken und integrativen lokalen Wirtschaft.

Jos-Willem van Oorschot © Ineke Oostveen

van Oorschot ist Partner und Director von VenhoevenCS architecture+urbanism.
© Ineke Oostveen


Amsterdam soll ein naturnaher Wohnkomplex werden, der die Bedürfnisse der Natur und der Menschen in der Stadt in Einklang bringt und als neues, nachhaltiges Modell für eine zukunftssichere Verdichtung in städtischen Gebieten dient. Was waren dabei die wichtigsten Aspekte?

[van Oorschot]: ZOË Amsterdam wird zentral auf der Sluisbuurt liegen, die heute eine unbewohnte, künstliche Insel im Osten Amsterdams ist und in ein lebendiges neues Stadtgebiet verwandelt werden soll. Das Team hat sich bewusst dafür entschieden, die künftigen menschlichen und nicht-menschlichen BewohnerInnen miteinzubeziehen, einschließlich der Pflanzen und Tiere, die bereits auf dem Gelände heimisch sind. Sie haben uns letztlich dabei geholfen, einen Entwurf zu entwickeln, der die Bedürfnisse von Flora und Fauna berücksichtigt und ihnen die gleiche Priorität einräumt wie den Menschen, die dort leben werden. Ziel ist es, Arten, die aus der Stadt verschwunden sind – wie Spatzen, Fledermäuse und Schmetterlinge –, zu schützen, indem wir ihren perfekten Lebensraum bauen.

Zoë Amsterdam, Design von VenhoevenCS, DS Landschapsarchitecten © B1 design

Die Kombination von Grün- und Wasserflächen trägt maßgeblich zur Kühlung der Umgebungsluft bei.
© B1 design


Unterwasserbereiche, Gartenflächen, Solardächer – warum ist das Ebenen-basierte Konzept des Gebäudes so zukunftsweisend?

[van Oorschot]: Der Entwurf sieht ein gestuftes Volumen vor, das acht horizontale Biotope und begehbare Dachgärten umfasst...

Das ganze interview


Banner 4/2023

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.