Freiraum Kolumne

next.land: Sammeln, zeigen, diskutieren

Landschaftsweg

Preview Warum sammelt man Informationen über Landschaftsarchitektur? Die BetreiberInnen der next.land Sammlung wollen das zeitgenössische Geschehen abbilden - und öffentlichkeitswirksam darüber sprechen.


Jeder sammelt irgendetwas. Wein, Kunst, Aschenbecher, Stempel im Reisepass oder bloß Telefonnummern im Handy. Es gibt sogar Menschen, die Daten und Fakten über Landschaftsarchitektur-Projekte sammeln. Wobei letzteres wohl kaum als klassisch menschliche Sammelleidenschaft durchgeht, welche Evolutionsforscher auf überlebensgesteuerte Jagd- und Sammeltriebe des Steinzeit-Menschen zurückführen können. Vielmehr sind Landschaftsarchitektursammlungen Zeugnisse von hochentwickelten Gesellschaften mit einer ebensolchen Baukultur. Und so verfügt auch das Kulturland Österreich seit 2004 über eine Sammlung zeitgenössischer Landschaftsarchitektur. next.land heißt diese digitale Sammlung, die von der Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur (ÖGLA) in Kooperation mit dem BOKU Institut für Landschaftsarchitektur (ILA) betrieben und mit großer Sorgfalt betreut wird. Jedes potentielle Sammlungsobjekt wird mitsamt den begleitenden Texten und Fotodokumente von einem KuratorInnen-Team gewissenhaft geprüft und erst nach ausführlichem Qualitäts-Check zur Einspeisung in die Datenbank freigegeben. Derzeit umfasst next.land Daten von rund 300 hochwertigen, österreichischen Projekten und jedes Jahr kommen zahlreiche weitere hinzu.

Es geht um das Dokumentieren und die Sicherung der Gegenwart als Zeugnis für die zukünftige Vergangenheit.

 

ÖGLA Michael Emmenegger

Die Beweggründe, Informationen über zeitgenössische Landschaftsarchitektur zu sammeln, liegen auf der Hand. Es geht um das Dokumentieren und die Sicherung der Gegenwart als Zeugnis für die zukünftige Vergangenheit. Aber auch das Präsentieren der noch immer zu wenig beachteten Zukunftsdisziplin steht im Zentrum der Bemühungen. Zu diesem Zweck kooperieren die Betreiber bereits seit Projektstart mit der digitalen Architektursammlung nextroom. Die Veröffentlichung der Sammlung über diese Plattform verschafft der heimischen Landschaftsarchitektur beachtliche Reichweiten und unterstreicht den logischen Kontext zwischen Architektur und Landschaftsarchitektur.

 

Neben nextroom und der 2015 im Birkhäuser Verlag erschienenen next.land Publikation, sind derzeit weitere Vermittlungsangebote in Planung. So arbeitet man etwa an einer erweiterten Online-Präsenz und an Möglichkeiten, überdurchschnittlich hochwertige Projekte auszuzeichnen.

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