Oliver Alunovic
Das Projekt Horizon ist ein Virtual Reality-Erlebnis und zugleich ein medizinisches Werkzeug. Es wird durch Gehirnaktivität generiert und gesteuert und zielt darauf ab, gelähmten oder immobilisierten Personen bei ihrer körperlichen Rehabilitation zu helfen.
Horizon wird durch gedankliche Gliedmaßenbewegungen gesteuert, ein Verfahren, das als „Motor Imagery“ bekannt ist: Mit Machine Learning und EEG-Geräten, die Hirnströme erfassen, wird diese gedankliche Aktivität detektiert. So wird gelähmten Personen eine neue Möglichkeit der Interaktion in digitalen Räumen eröffnet und die Neuroplastizität der NutzerInnen unterstützt. In Verbindung mit traditioneller Physiotherapie kann die Vorstellung von Bewegung die Effekte der physischen Übungen potenzieren und zu besseren Ergebnissen führen.
Die Analyse von Gehirnaktivitäten erlaubt es, mentale Zustände von NutzerInnen, wie Entspannung oder Erregung, zu klassifizieren und spezifische Körperbewegungen, wie das Schließen der Augen oder das Zusammenbeißen des Kiefers, zu identifizieren. Durch die Integration dieser Methoden wird eine digitale Umgebung geschaffen, die auf die körperlichen und mentalen Aktivitäten der NutzerInnen reagiert.
Nach meinem Abschluss an der Universität für angewandte Kunst in Wien habe ich mich auf die Entwicklung von Machine-Learning-Projekten spezialisiert. Dabei nutze ich mein Wissen über KI-Systeme und Architektur, um Beiträge zu sozialen Wohnbauprojekten, zur Abfallerfassung in österreichischen Flüssen und zu städtischen Renaturierungsinitiativen zu leisten. Ich glaube, dass die Architekturausbildung ein hervorragendes Mittel ist, um abstrakte Räume zu verstehen. Allerdings sollte sich unser Beitrag nicht nur auf den physischen Bereich beschränken. Ebenso wichtig ist es, die immateriellen Räume, in denen viele von uns viel Zeit verbringen, zu überdenken und für alle zugänglich zu machen.