St. Elisabeth, Coworking Space „Digital Church“, Aachen © Christian Huhn

Das Bundesdenkmalamt hat bereits vor zehn Jahren mit einer drohenden Flut an Kirchenumnutzungen bzw. Profanierungen gerechnet und aus diesem Grund im „architekturforum oberösterreich“ gemeinsam mit dem Kunstreferat der Diözese Linz 2013 ein Symposium unter dem Titel „kirchenRÄUMEn“ veranstaltet. Die Beiträge wurden auch in der österreichischen Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege publiziert. Die Welle an Umnutzungen blieb allerdings aus. Was könnten Gründe hierfür sein und wie stellen sich die damaligen Herausforderungen gut zehn Jahre später dar?


Zuerst einmal ist zu sagen, dass die Profanierung von Sakralbauten durchaus kein unbekanntes Phänomen in Österreich darstellt, allerdings, wie Jessica Wehdorn bereits darlegte, zu über 70 Prozent eine historische Erscheinung aus der Zeit des Josephinismus ist. Nach 1945 fanden nur mehr rund zehn Prozent der Profanierungen statt, wobei die Mehrzahl der profanierten Sakralbauten aus der Gotik stammen.

Das Symposium „kirchenRÄUMEn“, das bezeichnenderweise überwiegend aus deutschen Vortragenden bestand, machte klar: Sobald ein Sakralbau verkauft wurde, haben ehemalige EigentümerInnen bzw. Religionsgemeinschaften keinen Einfluss mehr auf die weitere Nutzung. Es wurde dargelegt, dass etwa die Dorfkirche nach Profanierung weiterhin als Mittelpunkt des Dorfs angesehen wird, dass die lokale Bevölkerung die Kirche, gleich ob sie gläubig ist oder nicht, als ihr zustehenden öffentlichen Raum wahrnimmt und diese öffentliche Zugänglichmachung auch einfordert. Wohl auch Hauptgründe, warum der Verkauf eines Sakralraums in Österreich nicht leichtfertig getätigt wird.

St. Bernardus, Kapelle und Gastronomie, Oberhausen © Christian Huhn

Die St.-Bernardus-Kapelle wurde teilprofaniert und um einen Gastronomiebereich ergänzt.
© Christian Huhn

Die Best-Praxis-Beispiele in dieser Hinsicht sind diejenigen, die eine angemessene öffentliche Nutzung für kulturelle Zwecke (Ausstellungen, Konzerte) oder aber auch als Begräbnisstätten (Kolumbarien) anstreben. Hier stellt sich allerdings die Frage, wie groß der Bedarf an solchen zusätzlichen Einrichtungen in Österreich ist, insbesondere in kleinen Gemeinden und Ortschaften.

Für Religionsgemeinschaften steht der Fokus auf...

DER GANZE BEITRAG IN UNSERER NEUEN AUSGABE

 


 

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