Rangersdorf, Kärnten © Friedrich Idam

Aktuell wandeln sich die Rahmenbedingungen für das Bauen so dramatisch, dass bereits generell der Neubau von Häusern zur Diskussion steht. Schlagworte wie Bodenverbrauch, Klimawandel, Energiekrise, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen wie steigende Baumaterialpreise und Facharbeitermangel prägen nun den Diskurs. In der schmalen Nische, die unter diesen Bedingungen für den Neubau noch frei bleibt, werden in erster Linie Häuser Platz finden, die umweltverträglich, dauerhaft und dennoch kostengünstig errichtet worden sind.


Das Konzept der „Simple Smart Buildings“ geht von einem möglichst offenen und weiten Blick in andere Zeiten und zu anderen Orten, dem Lernen aus dem baukulturellen Erbe, aus. Es ist die Suche nach Best-Practice-Beispielen, die unter schwierigen Bedingungen errichtet worden sind und über Generationen hinweg gut genutzt werden konnten. Diese einfachen, aber klug konzipierten Häuser weisen, auch wenn sie in den unterschiedlichsten Baustilen errichtet worden sind, einige wesentliche Gemeinsamkeiten auf. So kamen natürliche, dauerhafte Baumaterialien zum Einsatz, die im Nahbereich der Baustelle günstig verfügbar waren. Verbaut wurde dabei eine Kombination weniger Materialien, über deren Zusammenwirken bereits jahrhundertealtes Erfahrungswissen vorliegt. Diese einfachen Werkstoffverbände waren bei Bedarf leicht zu trennen und wiederverwertbar. Die Architekturen wurden an das Standortklima angepasst und die Bauteile über lange Zeiträume optimiert, womit der konstruktive Schutz des Gebäudes sichergestellt war. Zudem lag ein Augenmerk auf lokal verfügbarer Wartungskompetenz und der Möglichkeit des umfassenden Einsatzes menschlicher Arbeitskraft in Zeiten materieller Not. Neben Lehm, Stein und Kalk entspricht Holz auf beeindruckende Weise diesen Kriterien. Klug konzipierte, langlebige Holzhäuser verbrauchen, über ihren Nutzungszyklus betrachtet, nicht mehr Holzressourcen, als in diesem Zeitraum nachwachsen. Wird ein Gebäude dennoch einmal aufgegeben, kann, wie zahlreiche historische Beispiele zeigen, das Bauholz nahezu unverändert wiederverwendet werden. Wenn es letztendlich am Ende seines Lebenszyklus angelangt ist, kann es noch thermisch verwertet werden oder es zerfällt in der Natur zu Humus. Auf diesem Boden wächst neues Holz heran, das in seinem Wachstumsprozess das Kohlendioxid, welches beim Zerfall oder der Verbrennung frei geworden ist, wieder aufnimmt. Holz ist ein außergewöhnlicher Werkstoff, der gegensätzliche Eigenschaften in sich vereint...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 7-8/2023. Der Volltext ist ab Seite 40 zu finden.


 

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