Von Budget, Planung und Realisierung eines Großprojekts

Sprechen übers Parlament

Lichtkuppel des Wiener Parlaments © Parlamentsdirektion/Ulrike Wieser

Ein goldener Flügel in der Lobby oder wütende Krähen am Glasdach – die Kritik am Parlaments-Umbau reißt nicht ab. Der Bericht des Rechnungshofes (RH) gießt Öl ins Feuer und sieht um 19 Prozent bzw. rund 83 Millionen Euro erhöhte Kosten. Die Fertigstellung verzögerte sich zudem um mehr als zwei Jahre.


„Beim Parlament handelt es sich um einen denkmalgeschützten Altbau, präzise Kosten-Vorhersagen sind da fast unmöglich“, relativiert Georg Pendl. Acht Jahre lang war der Tiroler Architekt (pendlarchitects) Präsident der Bundeskammer der Architekten, ebenso vier Jahre Präsident des Europäischen Verbands. „Auf den ersten Blick klingen die hohen Sanierungskosten sicher enorm, aber man muss diese Zahlen immer im Gesamtkontext sehen. Zudem sind budgetäre Reserven bereits zu Beginn der Planungsphase angelegt worden. Das Problem bei solchen Großprojekten ist, dass man immer versucht, den Kostendeckel möglichst niedrig zu halten, um die entsprechenden Beschlüsse und Gelder freigegeben zu bekommen.“ In der Architektur-Szene ist jedoch allen bewusst, dass so eine knappe Planung am Ende meistens in Mehrkosten endet, so Pendl. Die angebliche Kostenexplosion sieht er bei 20 Prozent aber dennoch nicht: „Das ist eigentlich etwas, das bei solchen Projekten häufig passiert. 20 Prozent ist zwar relativ viel, von einer wirklichen Explosion kann man hier aber sicher nicht reden“, betont der Innsbrucker Architekt.

Bei Projekten und Maßnahmen rund um die Gebäudesanierung des Klassizismusbaus an der Ringstraße entstanden jedoch weitere Kosten von 18 Millionen Euro, allein die Vorbereitung schlug mit 3,1 Millionen zu Buche. Georg Pendl wundert auch das nicht...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 11/2023. Der Volltext ist ab Seite 34 zu finden.


 

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