Christos Chantzaras interessiert sich für die Schnittstelle zwischen Architektur und Unternehmen, Innovation und Organisation. Er forscht und unterrichtet an der Technischen Universität in München. Neben seinem Architekturstudium studierte er zusätzlich Betriebswirtschaft. Vor kurzem reichte er seine Doktorarbeit ein.

Bereits 2019 gründete er zusammen mit weiteren Forschern die Plattform „MakeMunichWeird“. Fahndet man im Netz nach der Übersetzung von „weird“, kommen in den Suchmaschinen Begriffe wie „seltsam, unheimlich, schräg, wirr, ausgefallen“ zu Tage. Klingt ungewöhnlich, führt aber zum Ziel. Zumindest zu neuen Realitäten abseits eingetretener Pfade. Die Initiative versucht, ungenützte Räume und Möglichkeiten der Stadt aufzuspüren, um kreative Diskurse loszutreten. „Für Innovation braucht es eine Mischung aus Diversität und Freiraum. Man muss nicht alles durchstrukturieren, vielmehr Platz schaffen für Ungeplantes und Verrücktes. Die Menschen haben das Bedürfnis etwas auszuprobieren,“, meint Chantzaras. „Zu viel monotone Einkaufsflächen in der Innenstadt führen nur zur Verödung, wie man es gerade jetzt in der Pandemie hautnah erleben kann. Mehr Raum für temporäre Bauten und Aktionen im Stadtraum ist die Prämisse. Das Unberechenbare, das Unsichere sollte man zulassen. Damit schafft man neue Impulse. Die kleinen Interventionen sind es, die heutzutage Stadt ausmachen, sie spannend gestalten, für andere attraktiver und damit das gewohnte Gefüge strecken.“

Christos Chantzaras © TU München

Für Innovation braucht es eine Mischung aus Diversität und Freiraum. Man muss nicht alles durchstrukturieren, vielmehr Platz schaffen für Ungeplantes und Verrücktes.

Christos Chantzaras, Managing Director TUM Venture Lab Built Environment.

Um seine Fachkenntnisse anzureichern, war Christos Chantzaras nicht nur in Europa, sondern auch in Asien, Nord- und Lateinamerika unterwegs. Der polyglotte Wissenschaftler und Berater für Innovationsprozesse und räumliche Transformation untersucht das Büro von heute. Es ist nicht mehr das, was es einmal war. Auch hier hat die Pandemie nachgeholfen. Früher galt vor allem das Prinzip des Pragmatismus. Heute ist es wichtig, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und wissen, wie, wo und wofür sie tätig sind. Die Arbeit muss nicht immer im Büroraum eines konventionellen Bürogebäudes stattfinden. Es kann das eigene Apartment oder ein externer Besprechungsraum sein. Dezentrales Arbeiten wird zukünftig vorherrschen. Die Art und Weise, wie man die Arbeitsumgebung gestaltet wird, die Atmosphäre, Behaglichkeit und eigene Gesundheit gewinnen an Bedeutung...

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