Haus der Statistik, Berlin © Laura Margarete Bertelt

Neulich schrieben mir zwei FreundInnen, die ich aus meinem Architekturstudium kenne: Einer schwärmte von seiner angefangenen BäckerInnenlehre und die andere erzählte vom Plan einer TischlerInnenlehre. Die eigene Lebensrealität wieder einem Ausbildungslohn anpassen? Dafür muss einiges nicht stimmen im bisherigen Job als ArchitektIn.


Ich musste viel darüber nachdenken und muss zugeben: Die Desillusion im Berufsalltag von uns PlanerInnen ist weitverbreitet. Oft fallen jene frischen AbsolventInnen besonders hart, die mit revolutionärem Geist und viel Motivation im Gepäck bereits bei Bewerbungsgesprächen erste Niederlagen und nicht erfüllte Erwartungen bei Aufgabenspektrum, Gehalt oder Umgang miteinander verzeichnen müssen. Wo liegen die Ursachen für das Versagen einer ganzen Berufswelt, die ursprünglich verspricht, systemrelevanten Fragen wie der der Wohnraumversorgung nachzugehen?

Wir befinden uns in einem multidimensionalen Krisenmoment zwischen Krieg und Klimakrise. Materialknappheit, enormer Fachkräftemangel im Bauhandwerk und Programme mit künstlicher Intelligenz, die Antworten auf Bauaufgaben in Sekunden liefern können – all das macht dem bisherigen Berufsstand der ArchitektInnen zu schaffen. Die Definition des Tätigkeitsfelds scheint sich zunehmend zu verändern und aufzusplittern in verschiedenste Einzeldisziplinen. Dabei frage ich mich: Wie definiere ich meinen Wirkungskreis? Und auch: Wie zeitgemäß ist mein Beruf in Zeiten der schwerwiegendsten ökologischen Krise, der sich die Welt bisher aussetzen musste?

Das weitverbreitete neoliberal geprägte Narrativ, dass man es mit viel Fleiß und Arbeit schafft, sich durchzusetzen, funktioniert in der heutigen Arbeitswelt nicht mehr. Es sind die prekären wirtschaftlichen Faktoren, die auf ein verschobenes Machtverhältnis zwischen Bauwirtschaft und PlanerInnen zurückzuführen sind...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 7-8/2023. Der Volltext ist ab Seite 32 zu finden.


 

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