Zwischen Stille und Geselligkeit
Seit kurzem kann man im magdas Hotel Vienna City andocken. Und das auf vielfältige Weise. Etwa um sich in einem der 85 neu und kontemplativ gestalteten Zimmer dem Trubel der Stadt zu entziehen und für sich zu sein. Oder um an der Lebendigkeit teilzuhaben, die hier im Hotelfoyer und magdas Lokal als neu geschaffenen Begegnungszonen zwischen Gästen und StadtbewohnerInnen entsteht. Es ist ein Ort, der behutsam transformiert wurde und langsam wieder in das urbane Gefüge zurückfindet.
Zum einen stellt das Hotel das soziale Engagement in den Mittelpunkt, Menschen mit Fluchthintergrund wird unter Anleitung von Profis eine Arbeitsmöglichkeit geboten, um in Wien Fuß zu fassen. Zum anderen wird ein Gebäude wiederbelebt, das, seiner ursprünglichen Funktion entbunden, als wertvolle Architektur-Ressource erkannt und entsprechend aufgearbeitet wurde. BWM Architekten, insbesondere Johann Moser, schöpften aus der Geschichte des Hauses, in dem auch früher bereits Gästezimmer untergebracht waren, den Kern ihres Entwurfs: ein Ort, der auf allen Ebenen – räumlich wie inhaltlich – auf Gastfreundlichkeit ausgerichtet ist. Da das Budget für das Projekt aus karitativen Quellen kam, war man angehalten, auch mit den Ressourcen für die Einrichtung schonend umzugehen. Eine anspruchsvolle Herausforderung, die zu meistern bewundernswert gut gelungen ist.
Die Bemühungen, den 1960er-Jahre-Charakter des Hauses möglichst zu bewahren, begannen bereits mit der Erhaltung des schwarz-grünen Steinbodens im Eingangsbereich, auf dem sich das ebenfalls hier beheimatete Empfangspult und heute Teil der Hotelbar sowie einige Vintage-Möbel präsentieren. Mit einem dunklen, bunten Terrazzo-Boden und dunkelgrünen Mittelsäulen, die Lobby in der Raumhöhe überragend, findet das Farbthema im magdas Lokal mit seinen großen Fenstern zum eigenen begrünten Schanigarten seine nahtlose Fortsetzung. Auch hier entstand ein fröhlich bunter Mix aus bereits vorhandenen Vintage-Möbeln und neuen Sitzbänken. Sogar in den Fluren zu den Zimmern... mehr dazu in unserer Juniausgabe!