Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung

Seekirchen am Wallersee im Salzburger Seenland wurde im Jahr 2000 von einer Markt- zur Stadtgemeinde erhoben. Seit 2023 ist die 11.000 EinwohnerInnen zählende Gemeinde offizielle Hauptstadt des Bezirks Salzburg-Umgebung, vulgo Flachgau. Mit dem Bezirksgericht sowie der jüngst eröffneten Bezirkshauptmannschaft bekam die Gemeinde zwei bemerkenswerte Neubauten.

Einen Steinwurf vom Gerichtsgebäude entfernt, aber nicht unmittelbar angrenzend, liegt die neue Bezirkshauptmannschaft. Sie wurde im Juni 2023, nur wenige Monate nach dem Bezirksgericht, eröffnet. Es ist der erste große Verwaltungsbau des Landes Salzburg in Holzhybridbauweise. Bereits in der Ausschreibung des zweistufigen Wettbewerbs hat das Land als Bauherrin „einen angemessenen Anteil von Holzbauelementen in der Planung“ gefordert. Diese bemerkenswerte Vorgabe führte zu einer Reihe hervorragender Projekte. Den Wettbewerb gewonnen haben SWAP Architekten aus Wien.

Über ein massives Stahlbetongeschoss – die Baufläche liegt im Hochwasser-Gefahrenbereich (Hinweiszone – HQ 300) der Fischach – wurden sechs verschieden hohe zueinander versetzte kubische Baukörper aus Holz gesetzt. Jeweils zwei der Kuben werden über ein Stiegenhaus in Massivbauweise erschlossen. Im Erdgeschoss befinden sich neben dem Foyer mit der Sicherheitsschleuse auch ein großer Veranstaltungsraum, der bei Katastrophenereignissen von überörtlicher Dimension als Kommunikationszentrale des Krisenstabs verwendet werden kann. Die Hauptfrequenzbereiche für den KundInnenverkehr liegen ebenfalls in der Eingangsebene, was auch signalisieren soll, dass die Behörde zur Klientel kommt, nicht umgekehrt. Tatsache ist, dass nicht selten auch konfliktträchtige Themen zu verhandeln sind. Diese Gespräche finden in speziell ausgestatteten, verglasten und damit einsehbaren Beratungsräumen statt. Sie befinden sich in den oberen Geschossen und bieten Platz für rund 200 MitarbeiterInnen.

Die Konstruktion in Holzskelettbauweise aus Brettschichtholzstützen und -trägern weist mehrere innovative Aspekte auf. Gemeinsam haben Holzbaufirma und TragwerksplanerInnen eine Konstruktion entwickelt, bei der sich die tragenden Elemente – die abnehmende Traglast berücksichtigend – von unten nach oben verjüngen. So konnte nicht nur Holz eingespart, sondern auch Nutzfläche gewonnen werden. Dass hier geniale TüftlerInnen am Werk waren, zeigt sich auch an der Verbindung der aufeinanderstehenden Stützen mit hölzernen Zapfen...

Sie möchten weiterlesen? Dieser Beitrag ist Teil unserer Ausgabe 11/2023. Der Volltext ist ab Seite 66 zu finden.

Das Bezirksgericht Seekirchen in Bildern: