Smart City, PENTAPLAN © Paul Ott

Mit vielen Referenzen an gründerzeitliche Stadtplanungsqualitäten realisieren die PENTAPLAN Architekten seit 20 Jahren richtungsweisende Projekte in Graz. Das jüngst eröffnete Wohn- und Geschäftshaus in der hiesigen „Smart City“ – eine Großform mit ungewöhnlicher Fassadengestaltung und Innenhöfen im ersten Stock – belegt einmal mehr ihr Verständnis vom Bauen als soziale Verantwortung.


 

Quartier der kurzen Wege

Die Stadt Graz antwortet auf das aktuell starke Bevölkerungswachstum mit der Entwicklung von neuen gemischt genutzten Stadtteilen auf ehemaligen Industrie- oder Gewerbeflächen. Im Westen entsteht zentrumsnah mit rund 100 Hektar das derzeit größte Stadtentwicklungsgebiet Reininghaus. Nur rund zwei Kilometer entfernt liegt „My Smart City Graz“. Wo einst, angrenzend an den Hauptbahnhof, Produktionshallen des legendären österreichischen Stahlbauunternehmens Waagner-Biro standen, wächst der multifunktionale Stadtteil auf einer Fläche von rund 13 Hektar. Die Planungsziele sind ambitioniert und werden seit 2011 in Kooperation zwischen der Stadt Graz, Grundeigentümern und Investoren realisiert.

Uns war die unmittelbare Bezugnahme auf die Geschichte des Ortes wichtig.

Oliver Wildpaner

 

Smart City, PENTAPLAN © Paul Ott

Das Haus von Pentaplan ist in S-Form um zwei offene Innenhöfe nahe dem Science Tower von Markus Pernthaler gelegt © Paul Ott

Stadtflucht vermeiden

Smart ist das Gebäude in vielerlei Hinsicht: Geheizt wird mit der Abwärme des nahen Stahl- und Walzwerks Marienhütte sowie mit Erdwärme. Zur Stromerzeugung wird die Photovoltaikanlage am Dach zugezogen. Das Haus ist klimaaktiv Bronze zertifiziert. „Aber“, so Oliver Wildpaner, „unserer Ansicht nach ist die Durchmischung der wesentliche Aspekt von Smartness. Nutzungsmischung ist für uns Nachhaltigkeit“. Mit diesem Planungsanspruch, der die Smart-City-Idee intelligent erweitert, hat das Büro bereits zahlreiche exemplarische Bauten realisiert, vor allem rund um das Grazer Lendplatz-Viertel. Dennoch: „Eine stimmige Stadt zu bauen fällt uns heute schwer.“ Obwohl es im Grunde einfach sei – private Rückzugsmöglichkeiten schaffen und gleichzeitig das urbane Laute zulassen. Dann müsse niemand mehr aufs Land ziehen. PENTAPLAN verweisen auf die Gründerzeit, wo trotz Turbo-Kapitalismus gut durchmischte Wohnbauten mit hoher Lebensqualität entstanden: große ruhige Innenhöfe, belebte Erdgeschosszonen. Im Fall des neuen Baus mit 16.500 m2 Nutzfläche lösen die Architekten die hier vorgegebene Funktionsaufteilung mit einem hart an den Bahnkörper grenzenden Bauteil im Osten, der die Büros aufnimmt.

Smart City, PENTAPLAN © Paul Ott

Pentaplan realisierten ihre typischen Satteldächer sowie großzügige Laubengänge und Loggien © Paul Ott

Licht von oben ist fünf Mal intensiver als von der seitlichen Fassade.

Oliver Wildpaner

 

* In der gedruckten Ausgabe 4/2021 sind zu PENTAPLANs Smart City Graz, Baufeld Süd auch zwei Aufnahmen von © Jakob Zöbl in der Projektreportage zu sehen.

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