Clichy-Batignolles, Paris | Photo Schnepp Renou

Das neue Öko-Viertel Clichy- Batignolles gilt als Vorzeigebeispiel für eine nachhaltige Stadtentwicklung neuen Typs. querkraft und sam architecture lieferten mit ihrem Ensemble aus sozialen Wohnbauten und einer Kinderbetreuungseinrichtung einen wichtigen Stadtbaustein mit charmanten Extras.


 

Metropole im Wandel

Paris befindet sich im Umbruch. Nahezu unüberschaubar ist die Anzahl der Stadtentwicklungsprojekte. Sie stehen alle im Zeichen einer nachhaltigen und sozialen Erneuerung, aber auch in jenem der besseren Vernetzung des Zentrums mit der Peripherie. Über Jahre die größte Baustelle befand sich im 17. Stadtbezirk im Pariser Norden, knapp am Boulevard périphérique, der das Stadtgebiet umschließenden Ringautobahn. Ursprünglich war der Masterplan des Stadtplaners François Grether, der Landschaftsarchitektin Jacqueline Osty und des Ingenieurbüros OGI als Teil der (erfolglosen) Pariser Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2012 der Standort für das Olympische Dorf. Auf 54 Hektar ehemaligen Bahngeländes nähert sich nun das neue Stadtquartier Clichy-Batignolles seiner Fertigstellung. Der neue Justizpalast von Renzo Piano an der Nordseite des Öko-Quartiers ist – im Sinne des Stadtentwicklungskonzepts „Grand Paris“ – das markanteste Signal für die infrastrukturelle Aufwertung der Vorstädte. Neben weiteren 140.000 Quadratmetern Bürofläche und Geschäftsflächen entstanden 3.400 neue Wohnungen – davon zur Hälfte sozialer Wohnbau, 20 Prozent Mietwohnungen mit begrenzter Miete und 30 Prozent Eigentumswohnungen sowie entsprechende soziale Infrastruktur.

Clichy-Batignolles, Paris | Photo Schnepp Renou

Clichy-Batignolles, Paris | Photo Schnepp Renou

 

Gut abgestimmt

Im Sommer 2013 konnte das Wiener Architekturbüro querkraft (Jakob Dunkl, Gerd Erhartt, Peter Sapp) gemeinsam mit dem Pariser Partnerbüro sam architecture (Boris Schneider), den Landschaftsarchitektinnen des Atelier Roberta (Céline Aubernias, Alice Mahin, Chloé Sanson) und dem Ingenieurbüro GEC den auf Bauplatz O6a von 3F, dem größten französischen Bauträger im sozialen Wohnungsbau, ausgelobten Wettbewerb für sich entscheiden. Das Ensemble umfasst einen 50 Meter hohen Turm mit 77 Sozialwohnungen und einem Gastronomielokal im Erdgeschoss, ein siebengeschossiges Arbeiter-Wohnheim und eine Kinderbetreuungseinrichtung mit 66 Krippenplätzen und acht Kindergartengruppen. Das Weiterführen der Parklandschaft durch das Grundstück, die Sichtverbindung von der Straße zum Park, bestmöglicher Ausblick aus den Wohnungen und gut separierte Zugänge zu den verschiedenen Nutzungseinheiten waren die wesentlichen Entwurfsparameter. Um all das unter einen Hut zu bringen, arrangierten die Architekten die beiden Wohnhäuser auf einem Parallelogramm-Grundriss diagonal einander gegenüberstehend, sodass Park- und Weitblick gewährleistet sind.

 

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Clichy-Batignolles, Paris | Photo Schnepp Renou

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Architekt

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