Ästhetik des Digitalen

In Mulegns im Bündner Oberhalbstein-Tal entsteht ein fantastisch anmutender Turm. Er ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kulturfestivals Origen und der ETH Zürich. Was nach Zuckerguss aussieht, entpuppt sich bei genauem Hinsehen als Konstruktion aus Betonfertigteilen – aufgeschichtet von Robotern.
Seit Giovanni Netzer das Origen Festival im verschlafenen Riom in Graubünden 2007 ins Leben gerufen hat, überrascht er sein Publikum kontinuierlich mit neuen ungewöhnlichen Aufführungsorten. Derzeit wird ein fantastischer neuer Turm errichtet, der zugleich Landmarke, Aussichtsturm und Spielstätte sein wird. Das fünf Etagen hohe Gebilde wird über eine zentrale Wendeltreppe erschlossen. Auf drei eher geschlossenen Geschossen mit Kolonnaden wird eine Laterne mit zwei weiteren Ebenen aufsitzen. Die 104 Pfeiler evozieren verschiedene Assoziationen, erinnern an Schnitzereien aus Graubünden, barocke Stuckaturen oder Sgraffitos und sind ein Amalgam von diffusen Referenzen der Architekturgeschichte zwischen Vesera-Stil und Schirmgewölben der späten Gotik...

© Hansmeyer/ Dillenburger