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Bauen im Bestand - Umbau der Vorarlberger Landesbibliothek, Bregenz

Oberhalb der Bregenzer Innenstadt liegt das Gebäude der seit den 1980er Jahren bestehenden Vorarlberger Landesbibliothek. Das Ensemble wurde von Ludescher + Lutz Architekten nun städtebaulich geordnet, neu erschlossen und neu gestaltet.

Die Neugliederung der städtebaulichen Situation und neue Zugänge öffnen das historische Ensemble. © Gustav Willeit

Der Bau wirkt aus der Ferne wie ein Gymnasium, wurde aber als Kloster errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts siedelte sich hier das Benediktinerkloster St. Gallus an. Als Anfang der 1980er Jahre die Benediktiner auszogen, siedelte das Land hier die neu gegründete Bibliothek an. Der erste Schritt der Architekten war es, die städtebauliche Situation neu zu ordnen, auch um zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten zu öffnen. Der Eingangstrakt aus den 1980er Jahren wurde entfernt, sodass man wieder zwischen den Baukörpern hindurchgehen kann. Der Eingang wanderte dorthin, wo ihn Bautypus und Fassade ohnehin verlangen würden, wo er aber niemals war, nämlich zum Mittelrisalit. Das Ensemble gliedert sich nun deutlicher in drei Einheiten.


Neuordnung des Raums


Das Kloster wurde stets direkt von der Straße, vom Nordostende der langgezogenen Gebäudereihe erschlossen und nicht vom Garten aus. Dieses grundsätzliche Manko korrigierten die Architekten, indem sie vor den Mittelrisalit eine eingeschossige Sichtbetonwand stellten, zu der nun eine breit angelegte Treppe hinaufführt und die mit drei Bogentoren den Haupteingang bildet. Was früher Refektorium war, ist nun eine helle Eingangshalle, von der aus man in alle Bereiche des Ensembles gelangt. Die Neugestaltung der Vorarlberger Landesbibliothek ist ein mustergültiges Sanierungsprojekt – und steht damit für eine Bauaufgabe, die zunehmend wichtiger wird. Das Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür, mit großer Sensibilität und Aufmerksamkeit für den (denkmalgeschützten) Bestand, aber auch mit kräftigen Eingriffen dort, wo es sinnvoll ist: bei der städtebaulichen Strukturierung und der neuen Erschließung. Dies war umso schwieriger, als es sich nicht um eine komplette Neugestaltung handelte, sondern erhebliche Teile des Bestands im vorherigen Zustand verblieben...

Der Kuppelsaals erstrahlt in neuem Glanz. © Gustav Willeit

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