Soziales Bauen bedeutet eine Architekturhaltung, die das Zusammenleben in aller Diversität ermöglicht und unterstützt. Durch Räume die das Potenzial zu Begegnung und Kommunikation bereithalten. Ein Gespräch mit Architekt Manfred Gsottbauer.


"Soziales Bauen heißt, ein Sensorium für die Bedürfnisse der Schwächeren in unserer Gesellschaft zu entwickeln und mit Architektur darauf zu reagieren", meint Manfred Gsottbauer, der mit seiner architektur.werkstatt in Innsbruck fast ausschließlich Bauten für soziale Zwecke verwirklicht hat – Betreuungseinrichtungen für Kinder, solche für alte Menschen, Gemeindehäuser, Dorfplätze und zuletzt ein vielbeachtetes Mehrgenerationenwohnprojekt mit unterschiedlichen Gemeinschaftsflächen. Immer geht es im Kern darum, lebenswerte Räume zu schaffen, wo Begegnung stattfinden kann und Kommunikation entsteht. "Nur wer sich kennt, wird sich gegenseitig unterstützen" sagt Gsottbauer – im nachbarschaftlichen Kontext ebenso wie im größeren, gesellschaftlichen Maßstab. Insofern muss Durchmischung und Diversität noch mehr zu einer zentralen Aufgabe sozialen Bauens werden, bei vielen Investoren- und Anlegerprojekten findet Gsottbauer das zu seinem Bedauern gar nicht mehr.

Soziales Bauen beginnt mit den politischen Rahmenbedingungen.

Manfred Gsottbauer /Gsottbauer architektur.werkstatt, Innsbruck

"Soziales Bauen beginnt natürlich in der Politik" stellt Manfred Gsottbauer fest, denn dort werden die Rahmenbedingungen gesteckt. Raumplanung, Stadtplanung, Verkehrsplanung – all das sind soziale, gesellschaftspolitische Steuerungswerkzeuge. "Wir ArchitektInnen müssen dann das Feuer übernehmen und mit viel Sensibilität die Gestaltung der öffentlichen, halböffentlichen bis zu den privaten Räumen in die Hand nehmen, und zwar mit maßvollen Gesten." Immer wieder kommt im Kontext des sozialen Bauens die Sprache auf...

Manfred Gsottbauer © Larry RR. Williams

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter Anmeldung

Wir informieren Sie regelmäßig über Neuigkeiten zu Architektur- und Bauthemen, spannende Projekte sowie aktuelle Veranstaltungen in unserem Newsletter.

Als kleines Dankeschön für Ihre Newsletter-Anmeldung erhalten Sie kostenlos ein architektur.aktuell Special, das Sie nach Bestätigung der Anmeldung als PDF-Dokument herunterladen können.