Interview:

Erich Bernard von BWM Architekten

BWM Architekten, Hotel Indigo, Wien © BWM Architekten, Mato Johannik

Interaktionszonen – Lebendigkeit in der Hospitality


Bei seinen Hospitality-Gestaltungen übersetzen BWM Architekten urbane Trends in den Lifestyle-Bereich, so zum Beispiel im Fall des grätzlhotels in Wien oder auch der Neudefinition des europäischen Hostel-Riesen a&o mit mehreren Standorten. Aktuell zeichnen BWM Architekten für die Konzeption namhafter sowie neuartiger Brands wie magdas Hotel, Hotel Indigo oder Hotel Gilbert in Wien sowie für die Umgestaltung des Hotel Entners in Pertisau Tirol verantwortlich. Wir trafen Erich Bernard (Managing Partner, Founder & Owner) zum Interview.

Als Schwerpunkte von BWM Architekten zählen Sie auf Ihrer Homepage Architektur, Interior Design und Kultur sowie Hospitality auf. Wie unterscheidet sich für Sie der Aufgabenbereich Hospitality von Architektur als solcher, was sind seine Besonderheiten?

EB: Für uns ist Hospitality fast die Krönungsaufgabe in der Architektur. Wir haben viele Projektkategorien, die sich um die Menschen als Nutzer drehen. Natürlich dreht sich jeder Wohnbau um den Menschen als Nutzer, aber das ist ein hochgradig privater Raum. Wir haben sehr viel mit öffentlichen Räumen zu tun, ob das jetzt ein Shop-Design ist, eine Ausstellung oder das Hotel. Das Hotel ist ein öffentlich privater Ort. Hier trifft das Private auf das Öffentliche, und wir sehen die unterschiedlichsten Aufgaben darin vereint. Sehr oft wird uns eingangs bei Briefings gesagt: „Der Gast soll sich fühlen wie zu Hause.“ Das stimmt aber nicht ganz. Wir interpretieren das für uns als konträres Statement. Das Hotel ist etwas anderes, der Gast soll etwas anderes erleben können als zu Hause. Er muss sich natürlich wohlfühlen können; wie zuhause, aber dennoch ganz anders. Gemütlichkeit und Wohnen, die privateren Aspekte, spielen in der Hospitality eine Rolle. Aber Hospitality ist auch Gastronomie. Dieser Bereich fasziniert uns ganz besonders, nicht nur im Hotelkontext. Denn da kommt der Mensch, der sich mit anderen Personen auseinandersetzt ins Spiel. Und diese Interaktionszone räumlich richtig zu gestalten, heißt auch die öffentliche Wechselwirkung mitzugestalten

Somit gehören bei Hotels nicht nur Reisende, sondern auch Einheimischen zu ihrer Zielgruppe?

EB: Ja. Wir sagen salopp:

Hast du die Locals, dann hast du auch die Hotelgäste.

Erich Bernard, BWM Architekten

Das gilt natürlich für die Public Areas im Hotel, besonders im Tourismus, aber auch in der Business-Hotellerie. Wir möchten Räume für Gäste und

Portrait Erich Bernard © BWM Architekten Renee del Missier

Erich Bernard © BWM Architekten Renee del Missier

Einheimische gestalten. Eine öffentliche Wechselwirkung erreicht ein Hotel, wenn durch Einheimische die Stadt erlebbar wird. Auch hier ist es aus unserer Sicht spannender, wenn man den Aufenthalt an diesem Ort, an dem man sonst nicht ist, mit einem neuen Erlebnis verbindet.

Gibt es für diesen Austausch einen grundlegenden Unterschied zwischen ländlichen Regionen und dem städtischen Umfeld?

EB: Nein, das gilt am Land auch. Der Standort ist hier entscheidend. Wenn ein Hotel in einem Ortsverband liegt, dann richten wir uns auch an die Einheimischen. Das funktioniert gut. Denn nicht nur die Einheimischen, sondern auch Gäste andere Hotels in der Gegend wie zum Beispiel in Bad Gastein, die nicht fünfmal im eigenen Haus essen wollen, werden angesprochen. Für uns gilt es die Gastronomie zu öffnen.

... das ganze Interview lesen Sie im Oktober Magazin!

BWM Architekten, Hotel Enters am See, Pertisau © Andreas Pollock

Schlechtwettertauglich: Auf drei Stockwerken findet sich das neue Spa. © Andreas Pollock

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