Von Architekt Till Gröner gegründet, ist SUPERTECTURE eine wachsende freiwillige Bewegung von jungen ArchitektInnen, die ein weltweit gleichberechtigtes Anrecht auf qualitative Architektur anstrebt.


Was war der Auslöser für die Gründung von SUPERTECTURE und was unterscheidet Euch von anderen Organisationen, die für Menschen in Not bauen?

Nach meinem Studium und vor der Gründung von SUPERTECTURE habe ich 6 Jahre lang als Architekt in Krisen-/ Katastrophen- und Kriegsregionen gearbeitet. In Ländern wie Somalia, dem Kongo oder Syrien organisierten wir Bauprojekte oft sehr pragmatisch. Den Freiraum und die Wertschätzung für Attribute, die ich der Architektur im globalen Süden so sehr wünsche, konnte ich in meiner Vereinstätigkeit nur selten und noch seltener in der stereotypen Standard-Entwicklungszusammenarbeit um mich herum aufspüren. Supertecture verordnet sich strengstens in der Architektur und vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit unkonventionelles Handeln. Altehrwürdige Grundsätze dieser beiden Disziplinen stellen wir in Frage und zurück ins Regal, so dass mit jedem Projekt neue Ansätze für "sozialrichtiges" Bauen mit der Gemeinschaft erfunden werden müssen.

Wie stellt man nach dem ersten Entschluss aus dem Nichts eine solche Organisation auf die Beine? Was sind die ersten Schritte?

Machen! Einfach machen! Es gibt genug kategorischen Imperativ für uns ArchitektInnen auf der Welt. Raus aus der Komfortzone, runter von der Couch, Ärmel hochkrempeln und rein ins kalte Wasser! Wichtig dabei ist nur: Unbedingt Fehler machen – sonst lernt man ja nichts!

Till Gröner © SUPERTECTURE

Ein Teil Eures Konzepts ist es, den Gemeinden auch nach Fertigstellung der Gebäude einen Mehrwert zu bieten, wie setzt Ihr das um?

SUPERTECTURE arbeitet nicht nur an hochwertigen Produkten, also den gelungenen Architekturen an sich, sondern wir suchen immer nach den bestmöglichen und interessantesten "Nebenwirkungen" unserer richtigen und falschen Einmischerei in fremde Kulturen. Eine nicht unwichtige Nebensache unserer Arbeit entsteht durch die "in-Frage-Stellung" der immer gleichen Entwicklungszusammenarbeits-Häuser wie Schulen, Kindergärten und Krankenstationen. Statt intelligenter Hüllen für alte, herkömmliche Nutzungen erlauben wir uns kritisches Mitdenken über innovative Gebäudeinhalte: WAS wollen wir eigentlich bauen? Resultat und Nebenwirkung dieser Einstellung sind Nutzungserfindungen wie etwa eine erste Kirchen-Moschee-Autobahntoilette im westlichen Hinterland Tansanias...

 

DEN GANZEN BEITRAG LESEN SIE IN DER NEUEN AUSGABE

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