Konsolidieren und Reparieren - Denkmalpflege als Avantgarde
Das Konzept Reparatur gehört seit eineinhalb Jahrhunderten zu den obersten Prinzipien der Denkmalpflege. Insofern schreibt sie sich schon lange in die Erfordernisse der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft ein. Die Begründung für das Bewahren und die möglichst ungeschmälerte Weiterverwendung des Bestands findet sich freilich nicht im aktuellen Nachhaltigkeitsgedanken, und doch kommen Denkmalpflege und Nachhaltigkeitsbemühungen zum selben Schluss.
Sparsamkeit und Verzicht waren nicht nur Tugenden, sondern Notwendigkeit. Solange der Wohlstand maßgeblich am technischen Fortschritt und am wirtschaftlichen Wachstum gemessen wurde und sich eine Wegwerfgesellschaft entwickelte, die als Teil einer linearen Wirtschaft kontinuierlich und scheinbar unbegrenzt wachsen musste, schien das Ausbrechen aus diesem unheilbringenden System aussichtslos.
Nun werden wir zum Ausstieg und zum schnellen Umdenken gezwungen. Auf der Architekturbiennale in Venedig 2012 präsentierte der Generalkommissar für den deutschen Pavillon Muck Petzet mit dem Thema „Reduce, Reuse, Recycle“ einen in Architekturkreisen weitgehend vernachlässigten Ansatz, wonach zuerst danach zu trachten sei, Abfall zu vermeiden, an zweiter Stelle danach, Material weiterzuverwenden, und als Drittes...
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