Mix and match - Umdenken und Umlenken von Materialströmen
Die Endlichkeit der Ressourcen unseres Planeten dürfte inzwischen umfassende Beachtung gefunden haben. Die Wiederverwertung von Baustoffen und die Rückbaubarkeit von Neubauten etablieren sich in Österreich nur schleppend als Status quo, doch Immobilienwirtschaft und Baubranche erkennen inzwischen die Notwendigkeit, im Bestand mit vorhandenen Bauteilen und Recyclingbaustoffen zu bauen.
Unter Recycling verstehen wir im Allgemeinen die Aufbereitung und Wiederverwendung bereits benutzter Rohstoffe. Dies ist in Österreich unter anderem durch die Recycling-Baustoffverordnung geregelt und ermöglicht vor allem die stoffliche Zerlegung von Gebäuden und Infrastruktur sowie deren Wiedereinsatz in Form von Recyclingbaustoffen. Die damit einhergehenden Zertifizierungen und logistisch abstimmbaren Prozesse garantieren zuverlässige Massenflüsse und Sicherheiten für BauherrInnen, PlanerInnen und Behörden.
Der Recyclingfokus liegt hierbei klar auf der mineralischen Fraktion: Beton, Ziegel, Natursteine, Glas und Asphalt sind die Hauptbestandteile der Rückbaumassen. Boden aus dem Aushub der Baugrube findet hingegen nur teilweise seine Wiederverwendung im Gelände und Metalle werden verwertungsorientiert rückgebaut und sodann getrennten Recyclingprozessen zugewiesen. Bleibt noch das Holz, welches durch die Möglichkeit einer kaskadischen Nutzung ebenfalls als Recyclingbaustoff in Form von etwa Spanplatten zum Wiedereinsatz kommt.
Energetisch werterhaltend, können Bauteile sowohl eins zu eins als auch durch Modifikation einer Wiederverwendung zugeführt werden. In beiden Fällen werden die Bauteile mit Hilfe gültiger Normen, mittels industrieller Prozesse oder durch Standardzertifizierungsverfahren auf einen weiteren Zyklus vorbereitet.
Aber wo beginnt die Materialwiederverwendung und wie nutzt Peter Kneidinger das Potenzial an wiederverwendbaren Bauteilen?