Qulumbus, Klaus © Albrecht Imanuel Schnabel

Die Parabel von Tolstois „Wie viel Erde braucht der Mensch?“ aus dem Jahr 1885, in der der Bauer Pachom an seiner Gier nach mehr Landbesitz schließlich zugrunde geht, ist nach wie vor relevant, wie die unmäßige Versiegelung von Flächen zeigt. Von allen Ressourcen, die beim Bauen zur Verfügung stehen, sind Grund und Boden eines nicht: erneuerbar.


Die Situation in Österreich ist aufgrund seiner Topografie besonders sensibel. Nur 37% der Landesoberfläche sind Dauersiedlungsraum. Davon wurden 18% für das Bauen von Gebäuden und Infrastruktur verbraucht, etwa 40% davon sind versiegelt. Es werden jährlich ca. 0,5% der Agrarfläche in Bauland umgewidmet, obwohl derzeit 22% des bereits gewidmeten Baulands brach liegen. Pro Tag werden in Österreich 11,5 ha Boden versiegelt und der Landwirtschaft entzogen, zugleich stehen aber rund 40.000 ha Gebäudeflächen leer. Österreich liegt damit im negativen europäischen Spitzenfeld.

Diese Situation führt zu einer Abnahme der Ernährungssouveränität und ökologischen Folgen wie dem Verlust an biologischer Vielfalt, einem erhöhten Hochwasserrisiko und einer verstärkten Hitzeentwicklung. Vergleicht man den Flächenbedarf, so liegt er bei kleineren Gemeinden mit 1.545 m2 pro EinwohnerIn um den Faktor sieben höher als in größeren Städten.


Als Reaktion auf diese Entwicklungen hat sich die „AG Zukunftsfähige Raumordnung und Quartiersentwicklung“ unter der Führung von Dominik Philipp (Dietrich | Untertrifaller) und Christoph Müller-Thiede (M.O.O.CON) der „IG Lebenszyklus Bau“ zum Ziel gesetzt, den aktuellen Tendenzen im ländlichen Raum aktiv entgegenzuwirken.

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