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Hingabe zur Maßlosigkeit – LandschaftsArchitekturPreis 2021

Der LAP oder in ganzen Worten LandschaftsArchitekturPreis für Studierende und JungabsolventInnen, wird alle zwei Jahre von der ÖGLA (Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur) ausgelobt und soll jungen KollegInnen die Gelegenheit bieten, Können und Kreativität in professionellem Rahmen auszuprobieren. Nach Jahren der Zurückhaltung fand man, dass die Zukunft neue Freiraumperspektiven braucht, die über das Minimale und Notwendigste hinausgedacht werden. Daher wurde 2021 nach maßloser Freiraumgestaltung gefragt, die „größer, grüner, heller, weiter, vielfältiger, bunter, sozialer, breiter, offener und für Alle“ ist.

Platz 1 der LAP für den Studenten David Biegl mit seiner Umnutzung der Tangenziale Est in Rom.

Corona-bedingt mussten Preisverleihung und Ausstellung von 2021 auf April 2022 verschoben werden. Unter 45 Einsendungen wurden von der Jury unter Vorsitz von Landschaftsarchitektin DI Anna Detzlhofer, neben den ersten drei Plätzen auch sieben Anerkennungspreise vergeben. Die Wettbewerbsbeiträge wiesen vielfältige Auseinandersetzungen mit dem Thema in unterschiedlicher inhaltlicher Tiefe auf. Zahlreiche auch internationale Beiträge zeigten auf unterschiedlichen Maßstabsebenen, wie maßlos gedacht werden kann. Die Rückeroberung des Freiraums aus veralteten Planungsdogmen sowie Klimawandelanpassungen unter Wahrung sozialer Aspekte waren häufig Ausgangspunkte der Überlegungen. Den ersten Platz erzielte der BOKU Studierende David Biegl, der aus einer Stadtautobahn in Rom, der Tangenziale Est, kurzerhand einen Park macht. Durch üppige Bepflanzung der erhöhten Straße wird aus dem einstigen Unort ein grüner Aufenthaltsraum, der auch rad- und fußläufig die großen Grünräume Roms verbindet. Ein strahlend goldener Anstrich der aufgeständerten Autobahn verleiht dieser einen skulpturalen Charakter und erhebt sie in einen monumentalen Status. „Die alte Maßlosigkeit eines Zweckbaus wird mit der neuinterpretierten Maßlosigkeit einer grünen Infrastruktur überschrieben. Grafisch versiert wird ‚oben‘ ein Sehnsuchtsraum geschaffen, der nicht den Anspruch erhebt im ‚unten‘ die Welt zu verbessern. Der Beitrag versucht und schafft es, eine Problemstellung zu erkennen, zu verstehen und durch Neuinterpretation in ein Denkmal zu gießen“, so das positive Juryurteil...

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