Architekturstudium in Österreich

FH Kärnten

FH Kärnten © FH Kärnten

„Das Studium war die beste Zeit meines Lebens“, hört man immer wieder aus älteren Generationen. Viele Studierende sehen sich heute allerdings mit einer anderen Realität konfrontiert: überlaufene Hörsäle, veraltete Curricula und ein Studienalltag an der Burnout-Grenze. Und doch finden sich österreichweit etwa 11.000 aktive Architekturstudierende. Auf welche Diskurse und Themen in den neun österreichischen Architekturstudiengängen jeweils besonderer Fokus gelegt wird, zeigen wir hier überblicksmäßig und stellen die jeweiligen Schwerpunkte vor.

Welche Vorteile, Problemstellungen und Besonderheiten zeichnen die Hochschulen aus? Diese und weitere Fragen haben wir sowohl den Studierenden als auch den Studiendekanaten gestellt.


Keine Klimawende ohne Bauwende!
Die Bauwende steht im Zentrum unseres neuen Masterstudiums, mit dem wir im Wintersemester 2023/24 gestartet haben. Wir wollen unsere Studierenden erst gar nicht mit der alten Denke der klimaschädlichen Baupraxis des letzten Jahrhunderts infizieren. Unser Masterstudium baut auf drei Säulen auf. „Bauen mit Allen – Dialogkultur“ stellt Planungsprozesse und die Umsetzung einer klimafreundlichen Raumplanung in den Mittelpunkt. „Bauen mit Bestand – Umbaukultur“ vermittelt Wissen zum Baubestand als wichtigstes Baumaterial der Zukunft. In „Bauen mit Holz – Materialkultur“ geht es um die materialgerechte Verwendung von Baumaterial und das notwendige Fachwissen dazu.

Unser Bachelor Studium hat den Schwerpunkt soziales und rurales Bauen. In beiden Programmen geht es darum, fundiertes, praktisches Wissen zu vermitteln. Als einzige Architekturausbildung in Kärnten sind wir sehr gut mit dem Land und den Gemeinden vernetzt und sehen uns selbst als wichtigen Akteur der Baukultur im Land.

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Was sagen die Studierenden?

Schwerpunkte
Im Bachelorstudiengang werden die Grundlagen der Architektur gelehrt, ohne spezifische Schwerpunkte. Der Fokus liegt jedoch in den Semesterprojekten, die oft im ländlichen Raum angesiedelt sind, was eine Erfahrung bietet, die man an großen Hochschulen nicht unbedingt er hält, da diese oft im städtischen Kontext operieren. Im Masterstudiengang liegt der Schwerpunkt auf aktuellen Themen wie Bauwende und Nachhaltigkeit.

Betreuung
Wir sind eine sehr familiäre Hochschule. Es gibt pro Jahr einen Jahrgang im Architekturstudium. Alle kennen alle oder lernen zumindest alle kennen. Es gibt eine persönliche Betreuung und direkten Kontakt zu den Lehrenden. Für die Betreuung stehen in der Regel mindestens zwei engagierte DozentInnen zur Verfügung. Dank der begrenzten Studierendennanzahl von 25 pro Semester können individuelle Einzel-Entwurfsgespräche intensiv gestaltet werden.

Raumsituation
Die Raumsituation ist eher begrenzt. Jedes Semester hat einen projektbezogenen Arbeitsraum, in dem genügend Platz vorhanden ist, aber nicht alle einen festen Sitzplatz haben. Dieser Arbeitsraum ist rund um die Uhr mittels Keycard zugänglich.

Zulassungsverfahren
An der Fachhochschule Kärnten angenommen zu werden, ist zwar mit etwas Mühe verbunden, jedoch im Vergleich zu großen Hochschulen einfacher gestaltet. Es wird ein Portfolio zur Bewerbung verlangt, aber mehr Wert auf ein persönliches Aufnahmegespräch gelegt. Die Flexibilität eines Online-Aufnahmegesprächs erleichtert den Zugang für Studierende.

Mindeststudienzeit
Das Studium ist in der Regelstudienzeit absolut machbar.

Vor- und Nachteile
Ein Vorteil ist das familiäre und persönliche Umfeld. Man kann fast mit allen Lehrenden offen kommunizieren. Ein Nachteil ist die Lage der Hochschule. Spittal an der Drau ist keine attraktive Hochschulstadt und auch keine typische StudentInnenstadt. Es ist wichtig, die natürliche Schönheit der Umgebung, wie die Seen und die Berge, zu mögen, um sich hier wohlzufühlen. Auch der begrenzte Spielraum für Erwerbstätigkeit stellt einen kleinen Nachteil dar.


Akademie der bildenden Künste WienFH Campus WienFH JoanneumKunstuniversität LinzTU GrazTU Wien • Universität für angewandte Kunst WienUniversität Innsbruck


 

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